Kurzbeschreibung der Studie

Ein Thema, das im Hype rund um Web 2.0 immer wieder genannt wird, ist Social Tagging. Was früher Online Redakteuren vorbehalten war, nämlich Daten (Websites, Texten, Bildern, Videos, etc.) mit Stichworten zu versehen und somit die Anordnung und Auffindbarkeit dieser Daten zu beeinflussen, wird im Web 2.0 Zeitalter von den Nutzern selbst übernommen. So kann ein User z.B. einen Online Inhalt mit dem Stichwort „wichtig“ belegen und diesen unter dem Stichwort wiederfinden bzw. für andere Nutzer auffindbar machen.

Geo-Tagging ist eine Weiterentwicklung des Social Tagging, die es den Nutzern ermöglicht, Online Inhalten geografische Koordinaten zuzuordnen und diese damit in einen neuen Bezugsrahmen zu setzen. So können zum Beispiel die auf einer Fotoservice-Website gespeicherten Fotos nicht nur mit Stichworten versehen werden (z.B. Wien 2007), sondern – durch die Verbindung mit den Längen- und Breitengraden des Aufnahmeortes - auch auf einer Landkarte entsprechend angezeigt werden. Neue Formen von Online-Communities entstehen, wenn Nutzer interessante Punkte auf eine Online Landkarte einzeichnen können, diese anderen Mitgliedern zur Verfügung stellen und zusätzliche Beschreibungen und Bewertungen abgeben können.

Weiter unterstützt wird dieser Trend durch offene, frei zur Verfügung gestellte Schnittstellen (Application Programming Interfaces - APIs) zu den Landkarten von z.B. Google, Yahoo oder Microsoft. Damit wird die Einbindung von geografischen Online-Services in die eigene Website einfach gemacht.

Ziel dieser Studie ist es, sowohl interessierten Endkunden als auch Unternehmen, insbesondere den Betreibern von Online-Communities, einen Überblick über bestehende geografische Online-Services zu geben.

Eine wichtige Frage für Website-Betreiber ist die Bereitschaft der User für diese neuen und nicht immer leicht zu nutzenden Services. Daher werden die Akzeptanz bestehender geografischer Online-Services und mögliche zukünftige Anwendungsbereiche anhand der Ergebnisse einer User-Umfrage sowie von Experten-Interviews aufgezeigt.

Die Vielzahl der bereits vorhandenen Dienste wird mittels einer Typologie dargestellt. Beispielhafte Dienste werden im Detail beschrieben und kommerzielle/nicht-kommer­zielle Anwendungs- möglichkeiten in den von Usern am meisten gewünschten Einsatzgebieten veranschaulicht.

Eine Checkliste für ein durch ein offenes API eingebundenes Geo-Tagging System zeigt Website-Betreibern die wesentlichen Kriterien für die Auswahl eines passenden Anbieters auf. Für Entwickler, die diese APIs einsetzen wollen, gibt es bereits eine große Anzahl von Foren und Websites zu diesem Thema, auf die ebenfalls verwiesen wird.